Ich nehme euch mit auf eine meiner liebsten Schotterrunden in der Eifel — eine Strecke, die viele unterschätzen: technisch nicht überfordernd, aber abwechslungsreich, landschaftlich schön und mit netten Einkehrmöglichkeiten. Die Route eignet sich hervorragend für Gravelbikes oder fürs leichte Mountainbike, ist aber auch mit einem gut bereiften Rennrad machbar, wenn ihr etwas Komforteinbußen in Kauf nehmt. Unten findet ihr alle Details, meine persönlichen Eindrücke, Ausrüstungstipps und einen GPS‑Track zum Download.
Warum gerade diese Schotterstrecke?
Ich fahre diese Runde seit mehreren Jahren und bin immer wieder überrascht, wie ruhig und naturverbunden die Strecke ist — obwohl sie zentral in der Eifel liegt. Viele fahren nur die bekannten Pässe, dabei verstecken sich in den Seitentälern wunderschöne, wenig befahrene Schotterwege mit Blicken über Wachholderheiden, kleine Bachtäler und Weiden. Für mich ist das die ideale Kombination aus Ausdauertraining, technischen Abschnitten und Genuss.
Streckencharakteristik & Schwierigkeitsgrad
Die Runde ist etwa 65 km lang mit rund 1.100–1.300 Höhenmetern (je nach genauer Variante). Der Untergrund wechselt zwischen festem Schotter, einigen losen Passagen und kurzen Singletrail‑Strecken, die aber keine abenteuerliche Mountainbike‑Technik erfordern. Ich schätze die Schwierigkeitsstufe als mittel ein — konditionell fordernd, technisch moderat.
| Länge | ca. 65 km |
| Höhenmeter | 1.100–1.300 Hm |
| Untergrund | fester Schotter, lose Schotterpassagen, kurze Singletrails, asphaltierte Verbindungsstücke |
| Geeignet für | Gravelbike, Touren‑MTB, sportliches Trekkingrad; Rennrad bei breiteren Reifen (28–32 mm) |
| Schwierigkeitsgrad | mittel (konditionell anspruchsvoll) |
Start/Ziel und Orientierung
Ich starte gern in einem kleinen Ort rund um die südliche Eifel (genauere Wegführung und GPX siehe Download unten). Der Vorteil: Parkmöglichkeiten, eine Bäckerei für den Startkaffee und gute Bahnanbindung, falls ihr ohne Auto anreist. Die Route ist gut mit typischen Wander‑ und Forstwegmarkierungen kombinierbar, trotzdem empfehle ich dringend, den GPS‑Track zu nutzen — besonders, wenn ihr die kleinen Abzweige und Aussichtspunkte nicht verpassen wollt.
GPS‑Track und Navigation
Den kompletten GPX‑Track könnt ihr hier herunterladen und in eure App (Komoot, RideWithGPS, Wahoo, Garmin) importieren:
https://www.hkbikeparts.de/gpx/eifel_schotterstrecke.gpx
Wichtig: Ich habe im Track zwei Varianten markiert — eine kürzere, technisch ruhigere Variante und eine längere mit ein paar extra Höhenmetern und schöneren Aussichtspunkten. In Komoot könnt ihr die Route als GPX importieren und nach persönlichem Geschmack anpassen.
Einkehrmöglichkeiten und Verpflegung
Für mich gehört eine gute Einkehr zur Tour. Auf dieser Strecke gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Bäckerei im Startort — ideal für Kaffee und belegte Brötchen vor dem Start.
- Gasthof am Wendepunkt — rustikale Küche, oft mit lokalen Spezialitäten; gute Lage für eine längere Pause.
- Hofcafé — auf den letzten 15 km gibt es ein kleines Hofcafé, das selbstgemachte Kuchen und Eiskaffee anbietet — perfekt für die Belohnung nach den letzten Anstiegen.
Meine Empfehlung: Packt mindestens eine Flasche (0,75–1 l) Wasser und ein bis zwei Energieriegel oder Gels ein. In der Eifel können die Anstiege länger sein als erwartet — ich möchte nicht riskieren, auf eine längere Etappe ohne Verpflegung zu treffen.
Ausrüstung & Reifenwahl
Für diese Strecke fahre ich mein Gravelbike mit 40–45 mm Reifen, oft das Schwalbe G‑One oder das WTB Riddler, weil sie einen guten Kompromiss aus Rollwiderstand und Grip bieten. Wenn ihr ein MTB nutzt, reichen 2.0–2.2" Reifen. Wichtige Ausrüstungsgegenstände, die ich immer dabei habe:
- Multitool + Kettennieter (bei längeren Touren)
- Reserve‑Schlauch/Tubeless‑Kit und Pumpe oder CO2‑Kartusche
- Kleine First‑Aid‑Kit
- Wind-/Regenschutz (das Wetter kann in der Eifel schnell umschlagen)
- Powerbank fürs Navi/Smartphone
Tipp zur Übersetzung: Einige steilere Rampen sind kurz und knackig. Eine größere Kassette (z. B. 11–34 oder 11–36) macht das Leben leichter, besonders wenn ihr mit Gepäck fahrt.
Technik & Fahrtechniken auf Schotter
Auf losem Schotter gilt: Gewicht nach hinten, Blick nach vorne, kleiner Gang. Ich bleibe meistens im Sitzen, um die Traktion zu halten, verteile das Gewicht dynamisch und halte den Lenker locker, um bei kleinen Schlägen nicht komplett auszubrechen. Bei losen Abfahrten reduzieren ich den Reifendruck leicht (bei Tubeless um 0,2–0,4 bar), je nach Strecke und Beladung.
Trainingseffekt & Varianten
Die Runde ist ein schönes Ausdauer‑Intervalltraining: Kurze, härtere Anstiege wechseln mit flüssigen Ausrollen und technischen Abschnitten. Ihr könnt daraus auch gezielte Einheiten machen, z. B. 10–15 Minuten harte Blöcke am Berg mit lockerem Einrollen. Wer die Intensität erhöhen will, fährt die längere Variante mit extra Höhenmeter.
Sicherheits‑ und Naturschutzhinweise
Bitte respektiert die Natur: Verlasst Wege nicht, nehmt euren Müll mit und meidet sensible Brutgebiete in der Saison. Haltet Rücksicht gegenüber Wanderern und Reitern — ich grüße immer kurz, das erleichtert das Miteinander. In der Eifel kann das Handynetz lückenhaft sein — informiert eine Person über eure geplante Route oder startet mit einem geladenen GPS‑Gerät.
Meine Lieblingsmomente auf der Strecke
Was mich jedes Mal begeistert: der Moment kurz nach dem höchsten Punkt, wenn sich das Tal öffnet und man für ein paar Minuten komplett allein mit dem Wind ist. Ein anderes Highlight ist das kleine Wäldchen mit Nadelboden, das im Herbst nach Harz duftet — perfekt für eine kurze Snackpause. Wenn die Sonne tief steht, entstehen an einigen offenen Passagen fantastische Lichtstimmungen, ideal für Fotos.
Wenn ihr die Route fahrt, schreibt mir gern im Kommentar unter dem Beitrag oder schickt mir eure Variante per GPX — ich freue mich immer über Rückmeldungen und neue Ideen für Varianten. Viel Spaß und gute Fahrt!